United Shits of America 3
Acryl auf Leinwand
100 x 80 cm
(2017)
„United Shits of America 3 – Beware of this man“ ist ein expressives, politisch aufgeladenes Porträt, das sich mit beißender Direktheit gegen den damaligen US-Präsidenten Donald Trump richtet. Im Zentrum steht seine frontal ins Bild gesetzte Figur – in einem dunklen Anzug, mit blutroter Krawatte, deren unteres Ende deutlich blutverschmiert ist. Ein unmissverständliches Symbol für Schuld, Gewalt und moralische Verkommenheit.
Sein Gesichtsausdruck ist aggressiv; der Mund aufgerissen, als befände er sich mitten in einem Wutausbruch. Die erhobene Hand, der gestreckte Zeigefinger – sie erinnern an autoritäre Gesten der Machtdemonstration. Besonders prägnant: Aus seinem blondierten Haar ragen zwei kleine Hörner. Der Künstler lässt keinen Zweifel daran, wie er Trump versteht – nicht als bloßen Politiker, sondern als Verkörperung eines zerstörerischen Zeitgeists. Als Verführer, als Spalter, als teuflische Kraft.
Der Hintergrund erscheint wie eine apokalyptische Bühne – in düsteren Tönen aus Blau, Grau und Schwarz gehalten. Darin eingearbeitet: schemenhafte schwarze Kreuze, die an Gräber, Opfer oder verdrängte Wahrheiten erinnern. Sie stehen für das, was in diesem System geopfert wird: Menschlichkeit, Verantwortung, Zukunft. Die grellgrüne Parole „MAKE AMERICA GREAT AGAIN“ schneidet sich in diesen Untergrund wie ein toxisches Echo. Sie wirkt nicht mehr wie ein Versprechen, sondern wie eine Warnung – grell, zersplittert, durchdrungen von Ironie und Abscheu.
Das Werk entstand aus unmittelbarer Wut – ausgelöst durch Trumps Entscheidung, die USA aus dem Pariser Klimaabkommen zurückzuziehen. Dieser Moment der globalen Verantwortungslosigkeit wird hier zu einem künstlerischen Aufschrei verarbeitet. Doch das Bild geht weit über diesen konkreten Anlass hinaus. Es ist keine Karikatur, kein simples Abbild – es ist eine bildgewordene Anklage gegen die Normalisierung von Lüge, Manipulation und Machtmissbrauch.
Die Malweise ist expressiv und energisch, die Farbschichten wirken zum Teil roh aufgetragen, fast wie herausgeschleudert – was die emotionale Dringlichkeit des Werks unterstreicht. Die Figur ist überlebensgroß ins Bild gerückt, sie dominiert die gesamte Leinwand und scheint den Betrachter direkt anzusprechen – oder zu bedrohen. Selbst die Schriftzüge wirken nicht gesetzt, sondern wie geschrien, grell und unruhig über das Bild gezogen. Jeder Pinselstrich atmet Zorn, jede Fläche trägt die Spannung zwischen persönlicher Reaktion und globaler Anklage.
In „United Shits of America 3“ verdichtet sich ein künstlerisches Statement von großer Wucht: gegen politische Verblendung, gegen die Farce autoritärer Heilsversprechen – und für die unerschrockene Kraft der Kunst, Haltung zu zeigen. Provokant, unbequem, notwendig.