Memories 2 - Generation X
Acryl auf Leinwand
200 x 200 cm
(2014)
In Memories 2 – Generation X entwirft Angelo Circolone ein vielschichtiges Erinnerungsbild seiner Kindheit und Jugend – geprägt von Popkultur, Zeitgeist und sehr persönlichen Momenten. Im Zentrum: ein Junge auf einem BMX-Rad – der Künstler selbst im Alter von zwölf Jahren.
Rund um diese Figur entfaltet sich ein detailreiches Panorama der 70er und 80er Jahre. Eine geöffnete Tür auf der linken Seite wirkt wie ein Portal zurück in die frühen Kindheitsjahre. Daneben liegt ein Raider- Riegel – das spätere Twix – als humorvolle Referenz auf den Wandel der Zeit. Daneben duellieren sich Skeletor und He-Man in einem ein Regal, daß mit Spielsachen und Erinnerungsstücken gefüllt ist, darunter Circolones originale Adidas-Sporttasche.
Im Regal steht zudem ein kleiner Fernseher, auf dem die Tagesschau zum Reaktorunglück von Tschernobyl läuft – eine der prägendsten Zäsuren dieser Epoche. Am Boden liegt eine Ausgabe des Spiegel, die auf das Aufkommen von AIDS verweist – eine Thematik, die in den 80er Jahren schlagartig ins kollektive Bewusstsein trat. Am Zauberwürfel hängt eine Express-Zeitung vom 10. November 1989, die den Fall der Berliner Mauer verkündet – ein historischer Wendepunkt im politischen wie persönlichen Erleben.
Ein besonderer Blickfang ist Nena, die auf einem Zauberwürfel sitzt – Pop-Ikone der 80er Jahre und persönliche Heldin des Künstlers. Auf der rechten Bildhälfte deutet ein Autokennzeichen den Übergang in die 90er Jahre an – symbolisch für Circolones Schritt ins Erwachsenenleben, als er mit 18 sein erstes Auto bekam.
Das Werk ist mehr als ein nostalgischer Rückblick: Es ist eine liebevoll inszenierte Collage kollektiver und persönlicher Erinnerungen – ein Bild, das in Farben, Formen und Symbolen die Seele einer ganzen Generation spürbar macht.
Dabei bedient sich Circolone surrealer Mittel: Größenverhältnisse sind aufgehoben, Zeitachsen durchmischt, Erinnerungsfragmente schwebend und übersteigert dargestellt.
Die starke, expressive Farbigkeit verstärktdie emotionale Aufladung und verleiht der Szene trotz aller Nostalgie
eine eindringliche Präsenz im Hier und Jetzt.